Der Strafvollzug ist eine abgeschottete Miniaturgesellschaft. Sie besteht aus Inhaftierten und Mitarbeiter*innen der Justiz. Für die eine Gruppe ist sie eine dauerhafte Lebens-, für die andere jedenfalls eine prägnante Berufsrealität, die einen Teil des Lebens ausmacht. Sicherheit der Allgemeinheit wie Buße für begangenes Unrecht sind wesentliche Aspekte der Vollziehung von Freiheitsstrafen. Kern des Vollzuges ist allerdings vor allem die Resozialisierung der Gefangenen - und diese Aufgabe bindet auch die restliche Gesellschaft ein. Daher ist ehrenamtliches Engagement aus der Gesellschaft heraus praktisch untrennbar mit diesem Ziel des Strafvollzuges verbunden. Hier sind Angebote der Kommunikation und der sozialen Hilfe gefragt.
Zugleich ist die gesellschaftliche und im Konkreten auch die soziale und rechtliche Entwicklung seit den 1990er Jahren von der technischen Entwicklung des Internets geprägt worden. Aber Internet und Strafvollzug? Da gab und gibt es viele Vorbehalte. Natürlich sind einige dieser Vorbehalte auch vollkommen berechtigt; immerhin hat das World Wide Web nicht nur starke Züge von Freiheitlichkeit, sondern auch von Unkontrollierbarkeit, Anonymität und damit einhergehend auch Enthemmung. Allerdings weiß man gemeinhin auch um Vorzüge, die das Internet bietet, etwa günstige Kosten, zeitgemäße Kommunikation oder die Schnelligkeit des Austausches. Digitalisierung ist seit einigen Jahren bereits Gegenstand behördlicher Leistungen; ein Trend, der in kommender Zeit noch zunehmen wird.
Warum also nicht versuchen, die Vorteile des Internets mit den schwierigen Aufgaben des Strafvollzuges zu verbinden - ohne die drohenden Probleme aus den Augen zu verlieren!?
Daher haben wir - zwei Kriminologen - mit dem Pilotprojekt "crimeic 1.0" den ersten Versuch unternommen, den Spagat zwischen diesen Bedingungen zu vollziehen:
Wir schufen "crimeic" - Onlinebegleitung im Strafvollzug.
Auf diese Weise woll(t)en wir überprüfen, ob und wie das Internet für Zwecke der Resozialisierung genutzt werden kann.
Im Rahmen unseres aktuellen Forschungsvorhabens möchten wir mit "crimeic 2.0" die weiteren Möglichkeiten internetbasierter Leistungen im Strafvollzug überprüfen und Konzepte für die Praxis erarbeiten. Auch hierbei werden wir stets auf die Mithilfe und Unterstützung von außerhalb angewiesen sein...
Bei Interesse können Sie unser Buch zum Projekt crimeic 1.0 käuflich direkt beim Verlag oder im Buchhandel erwerben.
Wir möchten Sie mit dieser Internetseite umfangreich, transparent und fortlaufend über "crimeic" informieren.
Unsere Internetpräsenz wird daher ständig aktualisiert und weiterentwickelt, so dass es sich immer wieder lohnt, hier vorbeizuschauen. Wir wünschen Ihnen viel Freude auf unserer Internetseite!